Viridium-Verkauf geht in die heiße Phase

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Die Run-off-Plattform Viridium befindet sich in der heißen Verkaufsphase, wie Bloomberg unter Berufung auf „informierte Kreise“ erfahren hat. Bis zum gestrigen Montag sollen die finalen Angebote gleich mehrerer Konsortien Viridium vorgelegt worden sein. Cinven, die die Mehrheit an Viridium halten, streben laut Bloomberg eine Bewertung von mindestens 3,5 Milliarden Euro an.

Finanz-Riesen schließen sich zusammen

Zu den interessierten Käufern soll auch der Zusammenschluss mehrerer Riesen der Finanzindustrie gehören. BlackRock, die Allianz Versicherung und der japanische Lebensversicherer T&D Holdings haben sich für eine mögliche Übernahme zusammengetan.

Weitere Interessenten sind laut Bloomberg ein Zusammenschluss der DWS, des US-amerikanischen Versicherungsunternehmens Prudential Financial und des Family Offices PG3. Auch CVC Capital Partners und eine Tochtergesellschaft von Apollo Global Management, Athora, seien an der Run-off-Plattform interessiert, heißt es. Bestätigt wurden die Verkaufsgespräche gegenüber Bloomberg seitens der verschiedenen Akteure nicht.

BaFin-Kritik an Cinven

Erste Gerüchte über einen möglichen Verkauf Viridiums gibt es bereits seit Ende 2023. Auslöser war eine Blockade der BaFin bezüglich der Übernahme eines großen Portfolios an Lebensversicherungspolicen der Zurich Deutscher Herold durch Viridium. Cinven war bei der Behörde in Misskredit geraten, nachdem der Investor sich weigerte, dem italienischen Lebensversicherer Eurovita neues Kapital zur Verfügung zu stellen. Nötig wäre dies gewesen, weil Eurovita im Zuge der Zinswende in eine finanzielle Schieflage geraten war. Nach zwei Jahren Genehmigungsverfahren scheiterte der Zurich-Deal schließlich im Januar 2024.

Bereits wenige Monate später wurden dann erste konkrete Verkaufsabsichten erstmalig kommuniziert. Damals erteilte Viridium-CEO Tilo Dresig Finanzinvestoren noch eine Absage: „Unsere neuen Eigentümer werden langfristige, permanente Investoren mit einer großen Bilanz sein“, zitierte ihn die „WirtschaftsWoche“. Vergangenen Oktober wurden Interessenten offiziell um ihre Angebote gebeten. Laut eigenen Angaben managt Viridium 3,4 Millionen Policen. Die Assets under Management belaufen sich auf 67 Milliarden Euro, der Nettogewinn betrug im Jahr 2023 325 Millionen Euro.

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