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S&P 500 reagiert allergisch auf republikanische Präsidenten

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Donald Trump hält mit seiner Zollpolitik die Finanzmärkte auf Trapp. Skandierte er im Wahlkampf noch, dass ein Sieg Kamala Harris einen Börsencrash wie im Jahr 1929 auslösen wurde, hat Trump nun selbst historisches geschafft. Denn betrachtet man die Kursentwicklung des S&P 500, liegt Donald Trump auf dem zweiten Platz – solange man von Verlusten seit Amtseinführung eines neuen US-Präsidenten spricht.

Um rund 15 Prozent ist der Index gefallen, lediglich bei Bush Junior lagen die Verluste mit 16 Prozent höher. Zwei Drittel der aktuellen Wertverluste entfielen auf Trumps wirtschaftliches Rosengartenmassaker vom 2. April, als er zahlreiche Länder mit Zöllen überzog.

Die historische Krise heißt Trump

„Blickt man auf den Zeitraum seit seiner Wahl war Donald Trump aus Anlegersicht tatsächlich nur der fünftschlechteste US-Präsident“, meint hingegen Pascal Kielkopf, Kapitalmarktanalyst bei HQ Trust, dem Multi-Family-Office der Quandt-Familie. Kielkopf betrachtete die Rendite am S&P 500 beginnend am Wahltag bis zum 113. Handelstag danach. Was sich zunächst liest, als wären die Auswirkungen Trumpscher Wirtschaftspolitik nur halb so schlimm, relativiert sich im historischen Kontext schnell. „Allerdings erschütterten in den Jahren 1941, 1949, 2001 und 2009 der 2. Weltkrieg, eine Rezession, das Platzen der Dotcom-Blase und die globale Finanzkrise die Börsen: Gründe, die der damalige US-Präsident nicht zu verantworten hatte.“ Anders ist das Bei Trump, der mit seinem erratischen und inkonsistenten Gebaren augenscheinlich der Auslöser für die Turbulenzen am Kapitalmarkt ist.

Donald Trump verändert mit seiner Zollpolitik und dem autoritären Umbau der amerikanischen Demokratie die wesentlichen Grundlagen des Welthandels – aber auch der Wirtschaft in den USA selbst. Ob sich die Zuversicht einiger Marktteilnehmer, dass sich langfristig keine andere Volkswirtschaft auf Veränderungen so gut einstellen kann wie die der USA, bewahrheitet, bleibt abzuwarten. Historisch betrachtet legte der S&P 500 in den 52 Wochen nach dem 113. Handelstag um durchschnittlich um 6 Prozent zu. „In zwei der vier Jahre mit besonders schlechter Entwicklung, 1949 und 2009, lag der Zuwachs in diesem Zeitraum mit 20 sowie 37 Prozent sogar deutlich über dem Schnitt“, meint Kielkopf.

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