Bis zur Mitte 2023 stieg das verwaltete Vermögen nachhaltiger Fonds auf 849 Milliarden Euro, mit einer Zunahme von 3,4 Prozent seit März. 668 Milliarden Euro entfielen auf nachhaltige Publikumsfonds (Artikel 8/9 EU-Verordnung), was 50 Prozent der deutschen Anlegergelder ausmacht. Spezialfonds mit Nachhaltigkeitsfokus hatten 181 Milliarden Euro. Im ersten Halbjahr betrug das Neugeschäft für diese Fonds 4,4 Milliarden Euro, gleichmäßig zwischen Publikums- und Spezialfonds aufgeteilt. Zuletzt investierten Anleger jedoch verstärkt in Fonds ohne Nachhaltigkeitsmerkmale (26,3 Milliarden Euro), hauptsächlich in weniger nachhaltigen Marktsegmenten. Diese und die folgenden Informationen stammen aus einer aktuellen Studie des BVI.
Trotzdem bleibt das Interesse an Nachhaltigkeit in der deutschen Fondsbranche hoch. Laut einer BVI-Umfrage betrachten über zwei Drittel der Fondsunternehmen nachhaltige Investments als bedeutenden Wachstumstreiber. Sie erwarten weiteres Wachstum im Nachhaltigkeitsbereich, obwohl die allgemeine wirtschaftliche Lage anspruchsvoller wird.
MSCI-Indexdaten zeigen, dass deutsche börsennotierte Unternehmen gute Nachhaltigkeitsbewertungen erhalten. Deutschland liegt in Umweltaspekten mit einer Bewertung von 6,6 weit vor anderen Regionen. Auch soziale und Governance-Themen sind positiv bewertet. Allerdings beeinflusst die Volkswagen-Gruppe, aufgrund möglicher Menschenrechtsverletzungen bei chinesischen Joint Ventures, das Rating. Ohne diesen Faktor wäre die Bewertung noch höher.